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Biozentrum Klein Flottbek und Botanischer Garten

Biodiversität, Evolution und Ökologie der Pflanzen

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Phylogenie, Morphologie und Evolution der Lauraceae

Jens Rohwer

Biodiversität, Evolution und Ökologie der Pflanzen
Biozentrum Klein Flottbek und Botanischer Garten
Universität Hamburg
Ohnhorststr. 18
22609 Hamburg
Deutschland
Tel.: +49(0)40 42816-397
Fax: +49(0)40 42816-264
E-Mail:  rohwer@botanik.uni-hamburg.de

Koordinator der International Lauraceae Working Group

Lauraceae

Die Lauraceae (Lorbeergewächse) sind die größte Familie unter den holzigen magnoliiden Angiospermen. Sie umfassen ca. 50 Gattungen und etwa 2500 bis 3000 Arten, darunter wichtige Nutzpflanzen wie Avocado (Persea americana) und Zimt (Cinnamomum verum). Alle Lauraceae (außer der hemiparasitischen Gattung Cassytha) sind Holzpflanzen, in der Regel Bäume, mit einfachen, ungeteilten Blättern. In feuchttropischen Wäldern in Amerika und Asien sind sie fast immer unter den 10 häufigsten Familien. Die traditionelle Unterteilung der Familie gründete sich im Wesentlichen auf Merkmale der Blüten und Früchte. Diese Merkmale erscheinen allerdings nahezu beliebig kombinierbar, so dass sich mit den gleichen Merkmalen viele verschiedene Systeme begründen ließen. Molekulare Untersuchungen haben jetzt gezeigt, dass die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Familie ganz anders sind als früher angenommen.

Jeweils die neuesten Daten zur Verwandtschaft innerhalb der Lauraceae sind erhältlich von der International Lauraceae Working Group.

Persea americana
Persea americana
Cinnamomum verum
Cinnamomum verum
 
Cassytha sp.
Cassytha sp.

Blüten

Die Blüten der Lauraceae stehen entweder in lockeren, rispenartigen Blütenständen oder kleinen, von Hochblättern umgebenen Dolden. Meist sind sie dreizählig, seltener zweizählig, gelegentlich unregelmäßig und sehr selten vierzählig. Sie haben in der Regel zwei Kreise von Blütenhüllblättern, die meist gleich gestaltet oder seltener verschieden groß sind. Das Androeceum besteht meist aus drei Kreisen fertiler Stamina. Die Stamina des ersten und zweiten Kreises sind einander in der Regel sehr ähnlich, während die Stamina des dritten Wirtels deutlich davon abweichen. Nur sie tragen gewöhnlich ein Paar auffälliger Nektardrüsen an der Basis ihres Filaments. Daneben kommt oft ein vierter Wirtel von Staminodien vor, die einen drüsigen Kopf tragen können. Von diesem Grundmuster gibt es allerdings zahlreiche Abweichungen. So kann jeder der Staminalwirtel steril sein, zu flächigen oder massiven Strukturen umgewandelt, oder ganz fehlen. Drüsen können an allen Stamina auftreten oder ganz fehlen. Der Fruchtknoten besteht stets aus nur einem Karpell. Meist ist er oberständig, aber oft umgeben von einem mehr oder weniger tiefen Blütenbecher. Zuweilen ist er ganz darin eingeschlossen, aber nur Hypodaphnis hat einen echt unterständigen Fruchtknoten.

Cinnamomum camphora
Cinnamomum camphora
Litsea japonica
Litsea japonica
Persea americana
Persea americana


Früchte

Aus dem Karpell der Lauraceae entwickelt sich eine Beere oder Steinfrucht mit sehr schwachem Endokarp. Die große Vielfalt der Fruchtformen entsteht meist durch Beteiligung des Blütenbechers und/oder der Blütenhülle. Bei mehreren Gattungen ist weder das eine noch das andere an der Frucht zu finden. Nicht selten bleibt jedoch die Blütenhülle erhalten oder vergrößert sich sogar. Meist allerdings entwickelt sich der Blütenbecher zu einer so genannten Cupula, welche die Frucht nur am Grund oder seltener vollständig umgibt.

Lindera benzoin
Lindera benzoin
Ocotea esmeraldana
Ocotea esmeraldana
 
Machilus grijsii
Machilus grijsii
Cryptocarya spp.
Cryptocarya spp.

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   Impressum  /  03-11-2011  /  © J. Rohwer  /  ./fb0a012/lauracp.htm suchen